Nachdem ich 2018 nach… (ihr wisst schon) unerwartet als Bundestrainer entlassen wurde, konnte ich glücklicherweise auf mein zweites Standbein (in der Fußballwelt muss man schon vorsorgen) fallen, der Klimatologie. Nein, nicht Klimatologie, das gibt’s ja wohl gar nicht, auch nicht richtige Klimaforschung, sondern mehr das ganze Drumherum um das Klima, ganz besonders die Klimawandelleugner oder Klimawandel-Leugnung. Also nicht doch ich, ich leugne doch nicht den Klimawandel, weder den menschengemachten noch jeden anderen, sondern habe mir diese ganze Branche vorgenommen, die da meinen, es wird schon alles gut gehen, ist ja immer gut gegangen. Habe ich ganz lustige Entdeckungen gemacht, wer sich auf dem Feld alles tummelte. Es sind häufig die gleichen, die da gar nichts vom Ozonloch gehalten haben, die Rauchen als total unschädlich angesehen haben, eine okologische Landschaft als nicht realisierbar und Pestizide als unverzichtbar ansahen, aber Reagans Star-Wars-Blödsinn durchaus für machbar hielten. Ja, tatsächlich die gleichen Typen und ein paar Schüler, denn einige Alte dürften längsten in ihre verdiente Demenz versunken sein. Da habe ich mich eingegraben und dennoch bin ich kein Fan der kleinen Greta geworden. Spätestens als ich das Gefühl bekam, dass sie begann, sich selbst zur Heiligen zu (v)erklären: „trust in me!“ (Originalton vor dem Brandenburger Tor).
Aber bevor ich eine ausreichende Professionalität auf diesem Gebiet entwickeln konnte, kam Corona, war Klima nicht mehr so sehr gefragt. Also umsatteln, was soll man machen in diesen überraschungsschnellen Zeiten. Und siehe da, treffe ich doch die alten Bekannten wieder. Nicht alle namentlich gleich, aber doch so im Geiste verwandt, dass sie nur schwer unterscheidbar waren. Also wie beim Klima habe ich mir die wesentlichen Grundlagen auch bei Corona angeeignet. Allerdings fiel mir das entschieden schwerer. Biologie war nie so mein Ding und dann auch noch Mikrobiologie und Genetik und Virologie und und und. Das war doch zu viel des Guten, aber ein bisschen habe ich begriffen. Und man merkt es immer wieder: die gleiche Art zu argumentieren, auf wenigen gesicherten Grundlagen aufbauen und schon spürt man, es ist Wissenschaft am Werk und nicht besserwisserisches Geschwafel.
Natürlich musste ich immer mal wieder als Bundestrainer einspringen, wenn auch wenig erfolgreich. War eigentlich 2020 Europameisterschaft oder fiel die aus? Keine Ahnung mehr, hatte man mich wohl aussortiert. Ach, da lese ich, fand erst 2021 statt und wir sind nicht im Endspiel gewesen, da kann ich wohl nicht im Einsatz gewesen sein.
In Corona hatte ich mich nun halbwegs eingearbeitet, aber schon wieder Stellenwechsel: meine militärische und politischen Kompetenzen waren plötzlich gefragt. Nun, mit der militärischen Kompetenz wollte ich es von vornherein nicht übertreiben. Da reichte mir eigentlich das Grundwissen, einen Krieg könne man nur mit Waffen und den richtigen Menschen gewinnen.
Und Politik? Was hat den Putin eigentlich gejuckt, sein sogenanntes Brudervolk zu überfallen. Ich begreife es nicht, alle seine Gründe sind Mist und die, die man sich zusätzlich ausdenken kann, auch. Der einzige Grund, den man noch sehen konnte, war sein Glaube, dass dies ein Spaziergang werden würde. Und nun steckt er und wir und die Ukraine in der Falle. Aber klaut man denn, weil man meint, es ist einfach oder, wenn man es braucht? Braucht er die Ukraine denn? Eigentlich nicht. Vielleicht nur weil er Angst vor ihr hat.
Ach das ist alles so schwer. Aber bald soll ja wieder eine Europa-Meisterschaft kommen, dann könnte man doch…