Eigentlich wollte ich nun endlich mal als Überschrift Frieden (2) schreiben, wie versprochen. Aber noch fällt mir dazu nichts besseres ein als die RAND-Studie, die aber vorwiegend die Probleme schildert, die es auf dem Weg zum Frieden gibt. Wenn ich dennoch einmal RAND hervorhole, dann deshalb, weil sie immer wieder zu billiger Polemik missbraucht wird, insbesondere von Frau W. (sicher gibt es noch mehr), der dann dabei kaum widersprochen wird. Offenbar hat der Vielleser Lanz sie auch nicht richtig gelesen. Wenn Frau W. anhebt mit „die RAND-Corporation fordert, dass …“, kann man getrost aufhören zuzuhören, denn RAND fordert nie etwas, jedenfalls nicht in dieser Studie und es gehört wohl auch nicht zu ihrem Selbstverständnis, etwas zu fordern. Vielleicht empfiehlt sie ab und zu etwas, aber auch das finde ich nicht in dieser Studie. Sie analysiert, stellt fest und überlässt die Schlussfolgerungen den Politikern.
Die RAND-Studie geht von dem Axiom aus, dass das primäre, das vorrangige Interesse der US-Administration die Vermeidung eines Russland-NATO-Krieges ist, der die Gefahr der atomaren Eskalation in sich trägt. Wer das nicht glaubt und in der USA das Böse schlechthin sieht, braucht die Studie nicht weiterzulesen. Das wäre Zeitverschwendung. Laut Frau W. fordert die RAND-Studie die Einstellung der Kämpfe, da die Ukraine den Krieg nicht gewinnen kann. Also die Ukraine soll einstellen. Richtig ist, die RAND-Studie analysiert, dass keine Seite den absoluten Sieg erringen kann und dass ein langer Krieg nicht im Interesse der Vereinigten Staaten ist wegen oben genannter Prämissen. Immer wieder werden in der Polemik mit Hilfe der RAND-Studie diese tragenden Prämissen unter den Teppich gekehrt, nicht mitgenannt: keine atomare Eskalation, kein Russland-NATO-Krieg. Ist das diesen angeblichen, selbsternannten Friedenskämpfern peinlich, durch korrekte Wiedergabe einräumen zu müssen, dass die USA nicht am Weltkrieg interessiert ist. Klar, das würde ja bedeuten dass sie einräumen müssten, in ihrem glorreichen Friedenskampf der 80er Jahre von der Sowjetunion manipuliert worden zu sein und dass sie und ihre Erben nun von Putin-Russland manipuliert werden.
Man muss sich einen Satz immer wieder einhämmern: Wenn Russland aufhört zu kämpfen und die Ukraine verlässt, ist der Krieg sofort vorbei, ohne dass ein ukrainischer Soldat russischen Boden betritt und wenn die Ukraine aufhört zu kämpfen, dann hört die Ukraine auf zu existieren.